15. Februar 2011
Eigentlich gibt es nicht viel Neues in Sachen Via Plata zu berichten.
Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass ich in nicht einmal mehr 8 Wochen starten werde.
Gestern habe ich kurzer Hand eine Mail an den Paderborner Jakobusverein geschrieben um mich nach der Aktualität des blauen Herbergsführers zu erkundigen. Prompt kam heute eine Antwort und das neuste Unterkunftsverzeichnis ist schon bei der Post und auf dem Weg zu mir.
Heute habe ich meinen neuen Personalausweis bestellt - ohne gültigen Ausweis kann ich nun wirklich nicht in´s Ausland fliegen - und mein jetztiger Perso läuft bald ab.
Da ich für den Perso in die Stadt musste habe ich noch meine Runde durch die Sport- und Outdoorläden gemacht und habe ein neues Funktions T-Shirt gekauft. So praktisch wie die Funktionswäsche ist, so anfällig waren die bisherigen T-Shirts beim Rucksackgebrauch.
Im Augenblick spekuliere ich doch mal wieder damit, meinen Rucksack mit in den Flieger zu nehmen. Es wäre einfach praktisch und die Wartezeit am Gepäckband würde entfallen - die einzige Chance den Flughafendirektbus nach Salamanca zu bekommen. Das Taschenmesser müsste daheim bleiben, aber da ich sowieso nur kleine Größen von Waschmitteln mitnehme und der "Kulturbeutel" aus einem Zipp-Beutel besteht, dürfte es keine Probleme geben.
Eigentlich wollte ich am Wochenende wandern gehen, aber eine heftige Grippe hat mich leider davon abgehalten. Da habe ich endlich mal frei und dann liege ich flach.
Ich hoffe auf mein nächstes freies Wochenende, dass ich dann endlich mal wieder zu einer Proberunde komme.
Noch ein kurzer Nachtrag unabhängig vom Jakobsweg: Gänzlich unerwartet für mich bin ich zum dritten Mal Patentante geworden. Ich freue mich sehr über diese Ehre. Herzlich Willkommen Frederika!
21. Februar 2011
Heute ist mein blaues Unterkufntsverzeichnis für die Via gekommen. Soviel hat sich nicht geändert im Vergleich zur Ausgabe von Dezember 2009, aber so bin ich auf der sicheren Seite und fühle mich unterkunftstechnisch gut ausgerüstet.
27. Februar 2011
3 Tage im Zeichen des Jakobus liegen hinter mir. Donnerstag habe ich erstmals am Treffen der Jakobusfreunde Münster teilgenommen. Es gab einen interaktiven Beitrag zum Thema: westfälischer Jakobsweg - Eine Pilgerreise von Münster nach Trier. Es war sehr interessant die Beiträge und Gedanken zu hören, kombiniert mit einigen Fotos. Vorstellen hier in Deutschland zu pilgern kann ich mir im Moment nicht. Natürlich hat es viele Vorteile die Sprache zu verstehen, aber der Austausch und das Treffen von Gleichgesinnten auf dem Weg würde mir wahrscheinlich fehlen.
Freitag habe ich mich in Warendorf mit einer Bekannten aus dem Pilgerforum getroffen und wir haben uns über den anstehenden Weg ausgetauscht. Sigrid startet zum ersten Mal auf den Camino und freut sich über alle Informationen die sie bekommen kann und ich freue mich meine Erfahrungen weitergeben zu können.
Nach dem Treffen bin ich direkt zu einem Jakobusvortrag in Hiltrup gefahren. 3000 Kilometer auf dem Jakobsweg hieß das Thema. Thematisiert wurde eine Pilgerreise auf der Via de la Plata im Juli und Erfahrungen auf dem Küstenweg und dem Camino Francés. Der Vortrag war gut besucht. Gerne hätte ich mehr Fotos gesehen, besonders über den zweiten Teil der Via, auf die ich in schon 5 Wochen starte.
Gestern habe ich zur Vorbereitung auf die Via eine Wanderung unternommen. In Leeden habe ich mich von meinem Vater aussetzen lassen und bin zu Fuß nach Hause gelaufen. Wie weit die Strecke war? Keine Ahnung - aber ich denke, ca. 16-17 Kilometer. Ursprünglich wollte ich mich an die Wegführung des Hermannsweges halten, aber ich bin schon nach einem Kilometer querfeldein, auf mir unbekannten Wegen, gelaufen.
Es war sehr schön. Langsam erwacht die Natur - der nächste Frühling kommt bestimmt.
In Tecklenburg hat es mich mal wieder in das schiefe Haus - eine wunderschöne Töpferei - hineingezogen. Und was finde ich dort? Jakobsmuscheln in allen Farben in Ton gebrannt. Ich konnte nicht vorbeigehen und habe spontan eine gelbe Muschel mitgenommen.
Der Weg führte mich durch Buchen und Tannenwälder bis kurz vor das Haus meiner Eltern. Zwar bin ich heute ohne großen Rucksack gelaufen, aber es war ein schöner Nachmittag.
Ich weiß, dass ich laufen kann - es war noch nie ein Problem bisher - aber es beruhigt zu wissen: du bist beschwerdefrei in deinen Schuhen ohne Training eine längere Distanz gelaufen.
28. Februar 2011
Gerade habe ich ein Bett in der Jugendherberge in Salamanca gebucht. In dieser Jugendherberge habe ich letztes Jahr schon eine Nacht gut geschlafen. Sie liegt zentral, wenige Minuten von der Plaza entfernt, und das Bett ist mit 13,90 Euro günstig.
Nun habe ich bei der Anreise alle Zeit der Welt und es ist nicht schlimm, wenn ich den Flughafen-Direktbus nach Salamanca nicht bekomme.
Pilgern ist das Entdecken der Langsamkeit und es widerspricht sich schon die Anreise in Stress ausarten zu lassen. Jugendherberge und Pilgerherberge liegen nicht weit auseinander und wenn es in der Pilgerherberge noch ein freies Bett geben sollte kann ich mir bei dem günstigen Jugendherbergsbett auch spontan noch eine Nacht in der Pilgerherberge leisten.
Ob ich meinen Rucksack nun als Handgepäck mitnehme oder als reguläres Gepäck aufgebe kann ich mir dann immer noch überlegen oder kurzfristig entscheiden.
