Schon lange habe ich nichts mehr geschrieben, aber aktuell
gibt es nichts Neues zum Thema Jakobsweg, kein neuer Weg ist in Planung und
dennoch beschäftigt mich das Thema immer wieder.
Neulich bin ich einen eigenartigen Jakobsweg gelaufen. Ich
war in einer Gruppe unterwegs, die durchweg gehandicapt war. Rollstuhlfahrer,
Pilger mit Rollator, mit Gehstützen, und ich humpelnd und schlurfend dazwischen.
Der Weg kam mir sehr unbekannt vor, es war so ganz anders als sonst von mir
empfunden. Die Landschaft war unbekannt, die Art zu pilgern ebenfalls – aber
all das ist wohl nicht wunderlich,
denn plötzlich wurde ich wach und ich lag in
meinem Bett – zu Hause.
Das zeigt, dass ich das Thema Jakobsweg noch nicht
abgeschlossen habe, auch wenn der Weg momentan nicht so laut ruft. Und wenn ich
weiter darüber nachdenke weiß ich, dass vieles möglich ist, es findet sich
immer ein Weg – auch wenn dieser sich dann vielleicht anders gestaltet, als man
zuvor gedacht hat.
Auch wenn ich es momentan nicht schaffe, kilometerweite
Wanderungen zu machen und das Laufen mit der Zeit anstrengend wird, ich
schneller mal strauchele und stolpere und sehr schnell und fast immer erschöpft bin, wird es
dennoch Möglichkeiten zum Pilgern geben, ich muss mich nur auf die veränderte
Situation einlassen und anders planen.
Des Weiteren freue ich mich immer über Kontakt zu meinen
Pilgerfreunden, zum allgemeinen Plaudern und zum Erinnern und Schwärmen. Ich
freue mich immer meine Pilgerfreundin Sigrid zu treffen und uns über vergangene
Wege, Planungen, Aktuelles und Allgemeines zu reden. Und auch dass ich im
Frühjahr von einer Pilgerin im Kurpark von Bad Wildungen aufgrund meines Blogs
erkannt wurde und die daraus resultierende Freundschaft und Gespräche machen
mich froh und glücklich.Gerne hätte ich sie - wo ich zur Hochzeit meiner Schwester muss und sie zufällig fast neben an wohnt - besucht, nur ist sie "leider" in dieser Woche im Urlaub. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Und gerade eben war ich noch auf dem Jakobsweg, ganz
wirklich und nicht nur im Traum, nur bin ich nicht gepilgert sondern mit dem
Hund einer Freundin die dieses Wochenende abwesend ist, eine Runde gegangen –
und da der Jakobsweg nun einmal fast direkt an meiner Tür vorbei führt und
dieser Weg der direkteste und schönste Spazierweg in meiner Nähe ist, nutze ich
diesen Weg sehr gerne. Auch wenn es heute regnet sind in der Stunde schöne
Fotos entstanden und der Wegweiser leuchtet mir an jeder Ecke entgegen und
führt direkt zur nah gelegenen Dyckburgkirche, hinter der ein Jakobus steht,
und wo vor nicht allzu langer Zeit eine Stempelstelle eingerichtet wurde.
Der Weg begleitet mich weiter….
12.11.2013
Am vergangenen Wochenende habe ich mal wieder erlebt wie
präsent der Jakobsweg ist.
Eine Freundin aus meiner Reha in Bad Wildungen war zu Besuch
und es kamen viele Fragen zum Thema Jakobsweg auf, denn dieser beschäftigt
Susanne schon seit längerem.
Ein Wunsch der tief in ihr vergraben vorhanden ist, dessen
Umsetzung aber nie konkret war. Genau wie mich beschäftigt sie das Thema ihrer
Erkrankung und das ist die gleiche Erkrankung wie mein.
Wie geht man mit dieser immer vorhandenen Bedrohung auf den
Weg, was macht die Erkrankung auf dem Weg – ist sie ruhig oder ist die große
Belastung ein Trigger und ruft sie hervor, ist das alles überhaupt machbar und
miteinander vereinbar?
Ich habe viel von meinem Weg erzählt, wir haben gemeinsam
Bilder angeschaut und ich habe Fragen beantwortet.
Dem Vorhaben vielleicht ein kleines bisschen näher, oder
etwas zuversichtlich, dass es vielleicht dennoch möglich ist, haben wir uns am
Sonntag voneinander verabschiedet.
Und gestern kam eine Mail von einem mir unbekannten Menschen
mit Fragen zur Via de la Plata. Über das Internet und ein Pilgerforum ist er
auf mich gestoßen und gerne habe ich auch diese Fragen beantwortet.
Auch wenn mir das Pilgern momentan nicht möglich ist, ist es
dennoch schön die gemachten Erfahrungen weiter zu geben und das Wissen um die
Sorgen und Nöte anderer Pilger ernst zu nehmen und diese zu verringern.
Ende November steht eine Lesung aus unserem Buch „Pilgerstimmen“
bei den Jakobusfreunden in Münster auf den Plan und morgen treffen wir uns um
die Veranstaltung etwas genauer zu planen. Ich freue mich darauf…. !